Die 10 größten Fehler im Buchmarketing
Als Autor schreiben Sie Geschichten um sie mit der Welt zu teilen. Obwohl die Intention durchaus nobel ist, können Sie sich leicht darin verlieren. Was bringt Ihnen die beste Geschichte, die Sie je geschrieben haben, wenn niemand weiß, dass sie existiert?
Wir haben uns einmal hingesetzt und Ihnen die 10 größten Fehler im Buchmarketing zusammengestellt, damit Sie sicher sein können, ihre Leser zu erreichen.
1. Das Buch ist gut, ich brauche keine Werbung
Der Mythos vom Geheimtipp ist in der Buchindustrie leider zu einem prominenten Begriff geworden. Im Grunde genommen ist es eine Umschreibung für „Wir haben keine Ahnung warum sich dieses Buch auf einmal so gut verkauft“.
Auf ein so wackeliges Fundament wollen Sie ihr Buch als Autor nicht stellen! Bücher gewinnen Leser dadurch, dass Sie empfohlen werden. Erst recht wenn man bedenkt, dass der Buchmarkt enorm groß und unüberschaubar geworden ist. Solche Empfehlungen können aus dem Feuilleton der Tageszeitung kommen, vom Spiegel oder von einem anderen Leser. Wichtig zu verstehen ist nur, dass Sie ihr Buch ins Gespräch bringen müssen!
2. Äußere Faktoren bestimmen meinen Absatz
Als Autor haben Sie sich bestimmt auch schon mal dabei erwischt, über ihre Verkaufszahlen zu schauen und diese irgendwie zu rechtfertigen. Besonders in einem Monat, der vielleicht nicht so gut gelaufen ist. Das Wetter war gut, die Leute sind mehr rausgegangen. Die Schulferien haben angefangen, Eltern haben einfach im Moment keine Zeit zu lesen. Die Wirtschaft ist im Aufschwung und die Leute leisten sich jetzt teurere Arten der Unterhaltung. Die Wirtschaft ist am Boden und keiner kann sich mehr Bücher leisten. Die Liste könnte man ewig weiterführen. Diese Umstände nennt man im allgemeinen Macroeffekte und diese haben in der Tat Auswirkungen auf einen jeden Markt. Nur sind diese Auswirkungen für Sie als Autor in der Regel nicht spürbar. Amazon, Random House oder auch J.K. Rowling müssen sich wahrscheinlich mit solchen Szenarien befassen, Sie jedoch nicht.
Für Sie kommt es viel mehr auf die Microeffekte an, mit anderen Worten: Auf Sie selbst!
Wann war ihre letzte Veröffentlichung? Wann haben Sie das letzte Mal Werbung gemacht? Wann haben Sie das letzte Mal einen Deal bei Buchdeals gebucht? Zusammengefasst: Wann haben Sie das letzte Mal etwas getan, um sich und ihre Arbeit ins Gespräch zu bringen?
3. Jede Zielgruppe gleich ansprechen
Mit Bekannten oder Freunden werden Sie in der Regel anders kommunizieren als mit Fremden. Genauso sollten Sie es auch in Ihren Werbekampagnen halten. Es gibt kalte Zielgruppen und warme Zielgruppen. Mit anderen Worten: Es gibt Zielgruppen, die nicht in Kauflaune sind und welche die es sehr wohl sind. An eine kalte Zielgruppe mit einem „Hard sell“ also einem „Kaufe jetzt!“ heranzutreten wird Ihnen wenig bringen. Deswegen sollten z.B. Facebookwerbung mit einem weichen Call to Action abschließen, denn Sie können unmöglich wissen, in welcher Laune der potentielle Kunde beim Anschauen ihrer Werbung gerade ist.
Genauso ist es vielleicht ratsam einen Leser, der sich gerade für ihren Newsletter eingetragen hat, nicht gleich mit Angeboten zu überhäufen. Lieber erstmal etwas bieten und später nach Geld fragen.
4. Jede Werbeplattform gleich behandeln
Buchdeals, Amazon und Facebook sind alles Werbeplattformen, die für Sie als Autor interessant sind. Jedoch wenden sich alle Plattformen in Ihrer eigenen Sprache an verschiedene Zielgruppen.
Ein kleines Beispiel: Auf Facebook muss Ihre Werbung ein breites Spektrum an Menschen aus den unterschiedlichsten Richtungen ansprechen. Auf Buchdeals haben die potentiellen Leser ja bereits durch eine Vorauswahl über Genres und Storyschwerpunkte registriert. Hier können Sie also weitaus direkter und spezifischer werden.
5. Zu weit über den Tellerrand blicken
Viele Autoren suchen krampfhaft nach dem nächsten Facebook, Amazon oder Buchdeals. Erfolgreiche Autoren verwenden den Großteil ihrer Zeit damit, ihrer Hauptbeschäftigung nachzugehen, nämlich großartige Geschichten zu schreiben. Diese werden dann über das, was man heute getrost als konventionelle digitale Marketingwege bezeichnen kann, vertrieben. Z.B. Emaillisten, Newsletter, Leserseiten, Facebookwerbung, Buchdeals etc.
Etablierte Werbeplattformen sind aus einem Grund erfolgreich, sie hatten Zeit sich zu etablieren und eine Zielgruppe aufzubauen. Neuere Plattformen können das im Laufe der Zeit auch aber diese leben erst einmal von ihrer Investition. Wann und ob Sie diese zurückbekommen ist fraglich.
Richten Sie ihren Blick lieber auf den Teller, da ist jede Menge Geld drauf!
6. Sich selbst so breit aufstellen, dass nichts mehr fürs Kerngeschäft bleibt
In der Regel fahren Autoren besser damit eine Marketingstrategie zu beherrschen als auf jeden Zug aufspringen zu wollen. Im Kerngeschäft geht es Ihnen als Autor ja immer noch um das Schreiben von guten Geschichten. Wenn Sie also ein Ass in der Amazonwerbung sind, dann bleiben Sie dabei. Versuchen Sie nicht, alles an Werbewegen zu beherrschen, dabei laufen Sie Gefahr sich selbst zu verlieren! Niemand kann alles perfekt aber Sie können durchaus einen Weg erlernen und diesen nahezu perfekt umsetzen. Wenn Sie mit ihrem Newsletter große Erfolge feiern, aber ihre Facebookwerbung floppt, dann bleiben Sie beim Newsletter!
7. Auf ihren inneren Künstler hören, wenn es ums Business geht
Als Autor werden Sie die Stimme ihres inneren Künstlers zur Genüge kennen. Es ist die Stimme die Ihnen bei den zahlreichen Stunden alleine am Bildschirm Gesellschaft, Inspiration und Kumpane war. Sobald jedoch das Buch fertig geschrieben ist, verbannen Sie diese Stimme bitte in die stille Zone! Ab diesem Zeitpunkt ist ihr Buch ein Produkt, welches verkauft werden will. Wenn Sie jetzt anfangen, auf ihren inneren Künstler zu hören, wird dieser sie verunsichern wenn es um knallharte, wirtschaftliche Entscheidungen geht. Titel, Cover oder auch Blurbs sind wirtschaftliche Entscheidungen, die auf ihre Zielgruppe abgestimmt werden wollen. Da hat ihre Künstlerstimme Pause!
8. Vergessen sich als Marke zu etablieren
Ein sehr schwieriges Kapitel im Autorendasein. Sie sind Künstler und schreiben phantastische Geschichten, für die Außenwelt sind Sie allerdings auch eine Marke, die möglichst homogen sein muss. Sie werden wahrscheinlich viel Zeit damit verbringen ihren Leserkreis über alle möglichen Werbeplattformen zu erweitern. Vergessen Sie dabei aber nicht, dass Sie eine bestimmte Öffentlichkeitswahrnehmung haben. Sprechen Sie mit gleicher Stimme zu allen die Ihnen zu hören.
Wenn Sie Comedy schreiben, heißt das nicht, dass Sie immer lustig sein müssen aber ein verdrossener, alter Menschenhasser steht im krassen Widerspruch. Buchkäufe sind emotionale Impulse, ein Widerspruch in der Marke regt zum Nachdenken mit der analytischen Seite an und verdrängt die Emotion!
9. Den Fokus zu stark auf der Entdeckung von Ihrem Buch legen
Viele Autoren fokussieren sich fast ausschließlich auf die Entdeckung Ihres Buches. Mit über sieben Millionen Büchern alleine im Kindle Store haben Sie auch allen Grund dazu. Jedoch gibt es noch einige, wichtige Punkte die dabei helfen einen Leser zu einem Superfan zu machen. Man könnte sogar sagen, dass diese anderen Punkte mehr Gewichtung in ihrem Marketingmix erhalten sollten.
Das sind zum Beispiel Dinge wie:
– Käuferablenkung auf der Buchseite: Im Durchschnitt sind etwa 250 andere Produkte auf der Amazonseite eines Buches abgebildet. Sie müssen dafür sorgen, dass der potentielle Leser bei ihrem Buch bleibt!
– Nachsorge: Als Autor sind Sie wahrscheinlich auch nicht besonders gut darin, mit ihren Lesern abseits von Neuerscheinungen zu kommunizieren. Es kann sich jedoch lohnen auch so eine offene Kommunikation anzustreben und nicht nur, wenn Sie Geld haben wollen.
All diese Punkte erfordern eine andere Herangehensweise. Jedoch stürzen sich viele Autoren als erstes auf die Entdeckung, wenn die Verkäufe nach unten gehen. Versuchen Sie es mal mit einer ganzheitlichen Herangehensweise und lassen Sie sich überraschen. Optimieren Sie Ihre Buchseite!
10. Rund um die Uhr Marketing
Wir könnten Ihnen jetzt raten, dass eine neue Veröffentlichung der beste Weg ist, neue Leser zu bekommen. Aber das wissen Sie wahrscheinlich selber und mit dieser Aussage hätten wir auch gleichzeitig keinen wirklichen Inhalt geliefert.
Außerdem ist eine Neuveröffentlichung in gewisser Weise auch ein kleiner Betrug. Denn dadurch werden Sie automatisch gepusht.
Deswegen eine etwas andere Betrachtung:
Wenn Sie z.B. verstehen, wie der Amazonalgorithmus arbeitet, kommen Sie mit viel weniger eigener Arbeit aus. Sie können dann ihre Marketingkampagnen anpassen, diese ein paar Tage im Monat laufen lassen und Amazon erledigt den Rest. Erfolgreiche Autoren lassen die Amazonmarketingkampagne jeden Monat etwas fünf bis sieben Tage laufen. Damit erreichen Sie Millionen von gelesenen Seiten im Kindle Unlimited. Kassieren die Bestseller Medaille jeden Monat und können sich gleichzeitig den Rest der Zeit zurücklehnen und weiter Geschichten schreiben.
Fazit:
Marketing ist ein wichtiges Instrument ihres Berufes. Achten Sie jedoch stets darauf, dass es nicht zu ihrem Beruf wird. Sie möchten Geschichten schreiben und wir hoffen, dass diese Tipps Ihnen helfen können, mit dem Großteil ihrer Zeit genau das zu tun. Onlinemarketing kann gerade für Künstler zur Falle werden. Denn unsere Neugier und oftmals kindliche Begeisterungsfähigkeit für neue Themen lassen uns die Zeit vergessen. Vor allem vergessen wir aber häufig, welchen Wert unsere Zeit hat. Denn auch als Selbstständiger arbeiten Sie nicht gratis! Nicht mal für sich selbst! Daher kann eine Außenbetrachtung manchmal sehr nützlich sein. Wir hoffen Ihnen, diese Betrachtung gegeben zu haben. Nutzen Sie Ihre Zeit sinnvoll, sprechen Sie ihre Zielgruppe vernünftig an. Dann brauchen Sie gar nicht hunderte von Stunden in Ihr Marketing zu investieren. Im Gegenteil, es erledigt sich dann bereits nach ein paar Stunden von alleine und lässt ihnen mehr Zeit für ihren eigentlichen Beruf.
Denn das sollte ihr Ziel sein, mehr Zeit für ihre Welten, Wesen und Geschichten!
Wir von Buchdeals wünschen ihnen viel Erfolg dabei!