In Deutschland gibt es ein spezielles Gesetz, das den Verkaufspreis von Büchern regelt: das Buchpreisbindungsgesetz (BuchPrG). Dieses Gesetz hat das Ziel, die Vielfalt und den Zugang zu Büchern als Kulturgut zu gewährleisten, indem es die Preisgestaltung einschränkt.

Das Gesetz betrifft nicht nur Verlage, sondern auch Self-Publisher und alle, die Bücher gewerblich an Endkunden verkaufen. Im privaten Rahmen, wie etwa beim Verkauf eines Geschenks über eBay, ist es allerdings nicht anwendbar. Ein Gerichtsurteil hat jedoch klargestellt, dass jemand, der innerhalb von sechs Wochen mehr als 40 Bücher verkauft, bereits geschäftsmäßig handelt. Das gleiche gilt für den mehrfachen Verkauf eines Titels.

Die Preisbindung umfasst auch eBooks und ist im Gesetz eindeutig verankert.

Erlaubte Aspekte der Preisbindung:

Das Gesetz ist grundsätzlich klar: Alle Bücher müssen bei allen Verkäufern zum gleichen Preis angeboten werden. Hier einige Informationen dazu:

Preisanpassung nach Veröffentlichung: Sie können den Preis ändern, müssen aber sicherstellen, dass alle Anbieter denselben Preis haben.
Häufigkeit der Preisanpassung: Sie können den Preis beliebig oft ändern. Um rechtlichen Problemen vorzubeugen, sind regelmäßige Preisaktionen, etwa alle drei Monate, ratsam.
Unterschiedliche Preise für verschiedene Formate: Sie dürfen für Taschenbuch, Hardcover, eBook und andere Formate unterschiedliche Preise festlegen.
Verschenken von Büchern: Sie dürfen Bücher verschenken, solange es keine Bedingungen dafür gibt.
Angebote im Ausland: In vielen Ländern, insbesondere in den USA und Großbritannien, gibt es keine Preisbindung. In einigen europäischen Ländern müssen jedoch die Preisbindungsvorschriften beachtet werden.
Subskriptionsangebote: Der Vorbestellerpreis ist erlaubt, darf aber maximal 25 Prozent unter dem Normalpreis liegen. Sie können Ihr Buch aber auch ganz legal günstig auf den Markt bringen und den Preis später erhöhen.

Verbote aufgrund der Preisbindung:

Preisbestimmung durch Käufer: Es ist nicht erlaubt, den Käufern die Preisgestaltung zu überlassen.
Gutscheine: Gutscheine dürfen nicht zu einer Minderung des festgelegten Buchpreises führen.
Gewinnspiele: Sie dürfen keine Gewinnspiele anbieten, die an den Kauf Ihres Buches gebunden sind.
Zugaben: Sie dürfen nur geringe Warenwerte als Zugabe zum Buch anbieten, die nicht über zwei Prozent des Buchpreises liegen.
Rabatte für bestimmte Gruppen: Rabatte für Endkunden sind nicht zulässig, aber für Bibliotheken und Schulen gibt es Ausnahmen.

Gültigkeitsdauer und Konsequenzen:#

Die Preisbindung gilt für 18 Monate nach der Veröffentlichung eines Buches, danach kann sie aufgehoben werden. Verstöße gegen die Preisbindung können zu rechtlichen Schritten und hohen Anwaltskosten führen.

Es ist wichtig, sich über die Bestimmungen des Buchpreisbindungsgesetzes zu informieren, um rechtliche Probleme zu vermeiden und das kulturelle Erbe der Literatur in Deutschland zu unterstützen.